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Aktienanalyse in unter DREI Stunden

Zusammenfassung


Wichtig sind: Geschäftsmodell, Industrie und Markt, Fundamentaldaten, Makroökonomie und technische Betrachtung.


Eine grobe Einschätzung ist schon in unter drei Stunden möglich.


Die Analyse verschiedener Unternehmen und Märkte erweitert das eigene Wissen ungemein.


Wirtschaftliche, Politische oder Makroökonomische Zusammenhänge aufgrund von Ereignissen können so mit der Zeit immer leichter hergestellt werden.

Um ehrlich zu sein, der erste Aktiencheck wird vermutlich länger als zwei Stunden dauern. Je öfter allerdings eine Aktie analysiert, umso schneller geht es, da ihr eure nötigen Quellen schon kennt und wisst, worauf zu achten ist.


Viele Anleger verbringen Stunden damit, ihre nächste Investition zu finden und zu analysieren. Für den ersten Eindruck sollten 2 - 3 Stunden genügen.


Geschäftsmodell - 45 min


Never invest in a business you cannot understand. – Warren Buffett

Allgemein gibt es Geschäftsmodelle, die leichter zu verstehen und zu bewerten sind wie Einzelhandel, Rohstoffe, Immobilien, Konsumgüter oder Versorger. Andere Geschäftsmodelle hingegen sind nicht so einfach zu bewerten wie Medizin, Technik oder Finanzen. Es ist sinnvoll, sich auf seine Stärken zu konzentrieren.


Ich habe z. B. wenig Ahnung von der Medizin, kann daher nur schwer abschätzen, wie sich eine Technologie oder ein Forschungsprojekt auf das jeweilige Unternehmen auswirken wird.


Nehmen wir als Beispiel die Analyse zu Micron.


Hier ist der Link zum Jahresbericht von MU. Auf Seite 6 beginnt die Erklärung des Geschäftsmodelles, welche meist nur wenige Seiten umfasst.


In den Quartalspräsentationen findet man weitere Informationen über das Geschäftsmodell.


Zusätzlich könnt ihr auch nach z. B. „MU Geschäftsmodell“ suchen und etwas über das Unternehmen finden.


Ein paar Punkte, die ihr herausfinden solltet:

  • Wie verdient das Unternehmen Geld

  • Wie ist der Aufbau der Geschäftsstruktur

  • Wird die Leistungen selbst produziert/angeboten oder mit Hilfe von Zulieferern/Subunternehmern (beides hat seine Vor- und Nachteile)

  • Wie teilt sich der Umsatz auf Geschäftsbereiche oder geographisch auf (hier lassen sich Politische- oder Währungsrisiken erkennen)

  • Das Unternehmen betreffende Risiken (findet ihr ebenfalls im Jahresbericht, hier bei MU auf Seite 20)


- 45 min



Industrie und Marktanalyse – 45 min


Ein erheblicher Teil der Renditen wird von der Performance ihrer Branche beeinflusst. Es ist also wichtig, die Dynamik und die Treiber dieses Sektors zu verstehen. Dazu sollte untersucht werden, ob die Branche beispielsweise einem wirtschaftlichen Abschwung ausgesetzt ist, ob sie rückläufig ist oder schnell wächst. Beispiel: Molodovsky Effekt


Im Jahresbericht kann rausgefunden werden, was das Unternehmen über die wichtigsten Stärken und Schwächen seiner Branche sagt.


Dazu ein paar Punkte:

  • Wie wettbewerbsfähig ist die Branche insgesamt?

  • Wie ist die aktuelle Dynamik zwischen Angebot und Nachfrage?

  • Wie konzentriert ist die Branche? (Wird sie nur von wenigen Unternehmen kontrolliert?)

  • Wie hoch sind die Eintrittsbarrieren? (Können Neueinsteiger leicht Fuß fassen?)


- 1h 30 min



Fundamentaldaten – 30 min


Qualität, Wachstum und Bewertung sind besonders wichtig.


Die Qualität kann u. a. über die Entwicklung der Margen beurteilt werden. Im Verhältnis zur Konkurrenz wird sie allerdings erst wirklich aussagekräftig. Ist die Rentabilität eines Unternehmens überdurchschnittlich und stabil ist, zeigt dies von einer qualitativen Rentabilität.


Für das Wachstum sollten Umsatz und Gewinn betrachtet werden. Hier gilt es wieder die Wachstumsprognosen mit der Konkurrenz zu vergleichen. Bei der Gewinnbetrachtung ist auch die Anzahl an ausstehenden Aktien wichtig. Wurde in den letzten Jahren viele neue Aktien ausgegeben, so ist dies kritisch und schmälert den Gewinn. Aktienrückkaufprogramme können das EPS-Wachstum zusätzlich beschleunigen.


Die Bewertung ist auf viele Arten Möglich und KGV, KUV, KCV, … (die Standard Multiples) sind dabei nicht zu vernachlässigen. Als sehr effektiv können wir euch das EV/EBITDA Multiple empfehlen. Bei den Kennzahlen ist wieder der direkte Vergleich mit der Konkurrenz wichtig, da die Werte sonst weniger aussagekräftig sind.


Wie wir aktuell sehen, werden Unternehmen mit hohen Multiples am stärksten abverkauft. Der Einstiegspreis ist hier von hoher Bedeutung und es macht keinen Sinn, sich Ergebnisse schön zu reden oder zu optimistische Wachstumsaussichten anzunehmen, nur weil man vielleicht diese Aktie gerne hätte!


Websites wie z. B. Tickr.com ermöglichen es Zahlen schnell zu ermitteln, wodurch ein grober Überblick erlangt werden kann.


- 2h



Markt und Makroökonomie – 30 min


Aktienkurse werden nie nur von ihren fundamentalen Faktoren bestimmt. Makrofaktoren – wie Zinssätze, Inflationsraten und die Gesundheit der Wirtschaft – wirken sich ebenfalls erheblich auf ihren Preis aus. Es ist wichtig zu verstehen, wie die Aktie diesen Faktoren ausgesetzt ist und welche die größten Risiken oder Chancen darstellen.


Bankaktien profitieren beispielsweise tendenziell von steigenden Zinsen, während Tech-Aktien eher darunter leiden. Aktien von Basiskonsumgütern sind weniger abhängig vom Wirtschaftswachstum als Aktien von Nicht-Basiskonsumgütern. Energieaktien steigen bei steigender Inflation, sind aber stark von den Rohstoffpreisen abhängig.



- 2h 30 min



Überprüfen der Kursbewegungen – 15 Minuten


Historische Kursbewegungen können Aussagen über die Qualität der Aktie verraten. Wenn sich der Gesamtmarkt gut entwickelt, die eine Aktie aber nicht, wird es einen Grund dafür geben.


Nehmen wir als Beispiel Meta, die Aktie entwickelte sich in letzter Zeit schlechter als der Markt. Dafür muss es einen Grund geben und den gilt es zu verstehen, bevor in die Aktie investiert wird. Eine Aktie ist nicht gleich billig, nur weil sie gefallen ist!


Ein paar Punkte:

  • Wie hat sich die Aktie in den letzten fünf Jahren entwickelt?

  • Wie hat sie sich im Vergleich zum Gesamtmarkt entwickelt?

  • hat das Unternehmen seine Hauptkonkurrenten übertroffen?

  • Wie stabil blieb der Kurs in schlechten Marktphasen wie Corona oder Phasen mit hohen Zinsen?


- 2h 45 min


Diese Zeit sollte ausreichen, um einen groben Überblick über das Unternehmen und die Aktie zu bekommen. Nun könnt ihr entscheiden ob sich eine weitere Recherche lohnt, oder die nächste Aktie in Angriff genommen werden soll.





- Patrick



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