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Makro-Update: KW 01

Die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Woche

Gold bleibt uns erhalten und Uran setzt zu neuen Höhenflügen an.


Chinas neuer Außenminister Qin Gang soll für eine bessere US-China-Beziehung sorgen. Berichten zufolge vertritt er eine „weichere“ Seite von Pekings Haltung gegenüber Amerika.


Nach ihrer Ankündigung, die Zinsspanne zu erhöhen, kaufte die japanische Nationalbank für 16,2 Billionen Yen Staatsanleihen.


Ein starker Arbeitsmarkt lässt die Märkte am Donnerstag fallen. Erwartet wurde, dass 135k Jobs geschaffen wurden, tatsächlich fanden 225k Menschen einen neuen Job.


Wir schwanken zwischen Inflation und Rezession. Die erwarteten Zinsen der Fed sind wieder auf 5 % gestiegen und das Handelsvolumen, die Geldmenge sowie das US-Handelsdefizit nehmen ab.

China und Indien kaufen, was sonst keiner will. Vor der G7 Preisobergrenze für Erdöl aus Russland war Indien nur ein kleiner Abnehmer von russischem Öl und China kann günstige Preise aushandeln.



Statistiken und Geschichte rund um Gold


Im ersten Teil des Updates möchte ich ein paar langfristige Statistiken und Gold im Vergleich zu anderen Märkten durchgehen. Ich denke, dass wir überzeugende Argumente für Gold haben, um eine Position für die nächsten Jahre zu halten. Wir wissen, dass Aktien und Anleihen im selben Jahr selten gleichzeitig fallen und mir gefällt der Vergleich mit dem Jahr und 2023, als Aktien und Anleihen ebenfalls im selben Jahr fielen.


Mitten im Vietnamkrieg unter Nixon brach der Dow Jones eine zweijährige Gewinnsträhne ab und fiel im Jahr 1969 um 11 %. Auch die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen brachen ein und fielen von 6,15 % auf 7,85 %. Gold fiel in jenem Jahr um 14 % auf $ 35 je Unze, was mich an den siebenmonatigen Rückgang des Goldpreises erinnert, den wir gerade erlebt haben, während die Inflation in den USA zu zünden begann.


Noch wichtiger für die Menschen ist, dass Gold 1970 6 %, 1971 16 % 1973 66 % und 1974 2 % abwarf - all das, nachdem der Goldstandard aufgegeben wurde. Im Rückblick sahen wir, wie Aktien und Anleihen 2022 wieder fielen. Ich denke, man kann mit Recht behaupten, dass die Defizitausgaben, auch bekannt als "Lockdown Stimulus", die Inflation in die Höhe trieben, was eine strengere Geldpolitik erforderte, um sie unter Kontrolle zu bringen.


Im Jahr 1969 hat die straffere Geldpolitik die Rezession verursacht, im Jahr 2023 trägt die Fed zur Rezession bei. Apple und Salesforce.com tragen dazu bei, indem sie zusammen 28.000 Arbeitsplätze abbauen. Wenn wir nun den Goldchart überlagern, der im letzten Jahr auf brillante Weise die 1600er-Marke auf den Tiefstständen gehalten hat, das 50%-Retracement der Bewegung von 1160 auf 2075, und dann alle wichtigen gleitenden Durchschnitte zurückerobert hat. Es ist leicht, nach 1969 auf die gleiche Art von Performance zu setzen.


Wir werden also sehen, ob sich das bewahrheitet, aber lassen wir uns schnell in die Gegenwart zurückkehren:


Die kürzlichen Bewegungen am Anleihemarkt und den Dollar-Index heute, der nun einen großen äußeren Umkehrtag weg vom Widerstand auf dem Tageschart nach unten hat. Wir sehen Erholungen in Europa, die Kupfer, Gold und Silber heute etwas Rückenwind geben. Die Bergbau- und Rohstoffwerte werden von der Rallye bei Kupfer angetrieben. LME-Kupfer schloss am Freitag zum ersten Mal seit Juni letzten Jahres über seinem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt bei 8500. In den Sektoren Grundstoffe, Basiskonsumgüter, Metalle und Bergbau, insbesondere bei XME, das auf unsere Beobachtungsliste gesetzt wurde, sind zwei Signalanstiege zu verzeichnen.

Transport- und Industriewerte verzeichnen alle Rallys. Goldminen sind am Freitag um 3 % gestiegen, aber in dieser Woche um 10 % und führen damit alle Sektoren bis 2023 an – stellt euch vor, dass Goldminen anfangen, wie Meme-Aktien zu handeln, und niemand hat das auf dem Schirm für 2023.


Industrieminen legten in dieser Woche um 6 % zu, Hausbauunternehmen stiegen um 5 %, da die Zinsen sanken und Leerverkäufe eingedeckt wurden. Cloud-Storage fielen, während Halbleiter und soziale Medien sich gemischt erholten. $URA, der Uransektor-ETF, inszenierte eine wirklich auffällige Chart-Explosion indem er den 1500-Tage-Durchschnitt durchbrach. Bezüglich Kupfer und Uran überlegen wir teilweise Gewinne bei unseren Werten wie Freeport-McMoran (FCX), Taseko Mines (TGB) mitzunehmen. An unseren Uranium-Positionen Kazatomprom, Paladin Energy (PALAF) und Nexgen Energy (NXE) halten wir langfristig fest.



Die USA überholen Qatar als größten LNG Exporteur


Bloomberg berichtete, dass die USA bei LNG-Lieferungen ins Ausland mittlerweile mit dem weltgrößten Exporteur Qatar gleichgezogen haben. Beide Länder exportierten im vergangenen Jahr ca. 81 Mio. Tonnen LNG.


Um die Position halten zu können, müssen sich US-Produzenten anstrengen, denn Qatar arbeitet daran, seine jährliche Exportkapazität auf über 100 Mio. Tonnen zu steigern. Sehr interessant ist, dass die USA erst 2016 begannen, LNG zu exportieren.

Über die Nachfrage sich die US-Produzenten allerdings keine Sorgen machen. Europa entfernt sich von russischem Gas und benötigt alternative Lieferanten, so wird in der nahen Zukunft die Nachfrage nach amerikanischem LNG hoch bleiben.

Die Nachfrage nach LNG in Asien ist ebenfalls auf dem Weg der Besserung, sagten die Analysten von Rystad Energy im Dezember, was darauf hindeutet, dass die Preise für den Kraftstoff in absehbarer Zeit ebenfalls hoch bleiben könnten.

Asien war früher das wichtigste Ziel für US-Frachten, bis Europa im vergangenen Jahr plötzlich zu einem wichtigen Importeur wurde. Damals stoppte Russland die Gaslieferungen und die EU entschloss sich nun, von Gaslieferungen aus den Vereinigten Staaten abhängig zu sein.



China und Saudi Arabien beeinflussten den Ölpreis diese Woche


Die Crude Oil Inventories, also Rohöllagerbestände der USA, waren mit 1,69 Mio. Barrels um vieles höher als erwartet, geschätzt wurde ein Bestand von 1,15 Mio. Barrels. Die Öffnung in China hätte den Ölpreis steigen lassen sollen, doch die steigenden Zahlen der Infektionen sowie Todesopfer überschatteten die Entschlossenheit des Landes, seine Wirtschaft anzukurbeln.

„Die Diskrepanz, wie zukunftsgerichtete Vermögenswerte wie Energieaktien eine Erholung in China antizipierten, führt nicht zu einer unmittelbaren Stärke des Rohöls, da kurzfristig ein großes Nachfragerisiko besteht, bevor wir eine Erholung sehen“, sagte Rebecca Babin, bei CIBC Private Wealth Management.

zerohedge.com


Saudi-Arabien, der weltweit größte Rohölexporteur, hat am Donnerstag die Preise für das Rohöl, welches im Februar nach Asien geht, gesenkt, da die Nachfragebedenken weiterhin bestehen. Saudi Aramco hat den Verkaufspreis ihres Qualitätsöls, Arab Light, für Käufer in Asien für Februar um 1,45 USD gesenkt. Damit liegt der Preis nur noch 1,80 USD über dem Dubai/Oman Vergleichswert.


Die Senkung der saudischen Ölpreise ist keine Überraschung für den Markt oder Analysten, wenn man die wachsende Besorgnis über die unmittelbare Nachfrage in China und der Welt berücksichtigt. Die Ölpreise hatten den schlechtesten Jahresauftakt seit mehr als 30 Jahren, nachdem sie in nur zwei Tagen um 9 % eingebrochen waren.


Der Ölpreis prallte sehr schön an der oberen Widerstandslinie ab und setzt seine Abwärtsbewegung weiter fort.



China und Indien kaufen, was sonst niemand will


Russlands Rohöl, das vor dem EU-Embargo in Europa verkauft wurde, geht nun nach China und Indien. Seit der Invasion der Ukraine wurden die beiden Länder zu den größten Käufern von russischem Öl.


Vor der russischen Invasion in der Ukraine war Indien ein kleiner Grenzabnehmer von russischem Rohöl. Nachdem westliche Käufer begannen, Rohöl aus Russland zu meiden, wurde Indien neben China zu einem Top-Ziel für russische Ölexporte. Russland überholte den Irak und wurde im November zum größten Öllieferanten für Indien. Indische Raffinerien haben sich noch vor dem 5. Dezember, als die Preisobergrenze und die damit verbundenen Transportverbote für russisches Rohöl eingeführt wurden, mit russischem Öl eingedeckt.


Die Margen in chinesischen Raffinerien stiegen in den letzten Wochen sprunghaft an, da China das russische Öl zu einem sehr günstigen Preis einkaufen konnte. Obwohl sich China nicht an die Preisobergrenze hält, konnten sie ihre Verhandlungsmacht nutzen, um hohe Rabatte für das russische Rohöl auszuhandeln.



Zu viele Amerikaner finden neue Jobs!


Am Donnerstag wurden die Arbeitsdaten veröffentlicht und das Ergebnis war weniger erfreulich für die Fed. Analysten erwarteten einen Anstieg von 150k neuen Jobs, tatsächlich waren es dann aber 235k. Je mehr Leute einen Job finden, umso schwieriger wird es für die Fed eine „weiche Landung“ zu ermöglichen. Die Arbeitslosenzahlen zeigten, dass 204k Menschen nach Arbeitslosenhilfe angesucht haben, erwartet wurden 225k.


In den letzten beiden Monaten des Jahres 2022 war ein Wiederaufleben der Beschäftigung zu beobachten, angeführt von verbraucherorientierten Dienstleistungsbranchen. In den Bereichen Construction, Business- und Health services, sowie Freizeit und Unterkünfte wurden die meisten Jobs geschaffen. In den Bereichen Trade und Transportation sowie financial srerivces oder mining wurden Stellen abgebaut.


Es gibt auch einen extremen Unterschied zwischen großen und kleinen Unternehmen. Während kleine und mittlere Unternehmen im Dezember viele Mitarbeiter einstellten, wurden in großen Unternehmen 151k Mitarbeiter entlassen. So hat Amazon diese Woche angekündigt, 18.000 Mitarbeiter zu entlassen. Die Arbeitslosenquote fällt von 3,7 % auf 3,5 %, was die Sorge einer Lohn-Preis-Spirale weiter anheizt.


„Der Arbeitsmarkt ist stark, aber fragmentiert, wobei die Neueinstellungen je nach Branche und Unternehmensgröße stark variieren. Geschäftssegmente, die in der ersten Hälfte des Jahres 2022 aggressiv Neueinstellungen vorgenommen haben, haben die Neueinstellungen verlangsamt und in einigen Fällen im letzten Monat des Jahres Stellen abgebaut.“ – so Nela Richardson, Chefvolkswirtin bei ADP.


Viel wichtiger ist allerdings der Rückgang des Lohnwachstumes, vor allem für jene, die ihren Job nicht gewechselt haben. Freizeit, Gastronomie, Handel sowie Transport, Versorgung und der Informationssektor verzeichneten die stärksten Rückgänge bei den Lohnzuwächsen.


zerohedge.com



Unser Makro-Update der vergangenen Woche



Makro-Update: KW 52 Falls ihr unser Makro-Update der vergangenen Woche verpasst habt, hier könnt ihr es nachlesen.



- Valentin & Patrick







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