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Makro-Update: KW 49

Die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Woche

In den USA gehen die Lagerbestände der Rohölvorräte weiter zurück. Die Nachfrage war höher als erwartet, was bullisch für den Ölpreis ist. Geschätzt wurde ein Rückgang um 3,3 Mio. Barrel, tatsächlich ging der Bestand um 5,2 Mio. Barrel zurück. Dennoch wirkt sich die Angst vor einer Rezession auf den Ölpreis aus, was weiterhin für Gegenwind sorgt.

Die Zahl der Anträge auf Arbeitslosigkeit betrug 230K, was im Rahmen der Schätzungen lag. In der Vorwoche waren es 226K. Ziel der FED ist ein Anstieg, weil dieser die Nachfrage dämpft und somit auch die Inflation.

Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen in den USA betrug starke 56,5 statt den erwarteten 53,3. Ein Wert über 50 deutet auf eine verstärkte Aktivität im Dienstleistungssektor hin. Unter 50 zeichnet sich ein Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität ab.


Der US-Erzeugerpreisindex (PPI) misst die Preisentwicklung der von den Herstellern verkauften Waren. Er ist ein Frühindikator für die Verbraucherpreisinflation, die den Großteil der Gesamtinflation ausmacht. Geschätzt wurde ein Plus von 0,2 %, tatsächlich waren es dann 0,3 %.


Was könnten die Auswirkungen sein?


„US-Erzeugerpreise übertreffen die Schätzungen und unterstützen die Zinserhöhungen der FED bis 2023“, so Bloomberg. Der PPI ist nun schon einen dritten Monat lang um 0,3 % gestiegen, während die Markterwartungen für November nur einen Anstieg um 0,2 % vorsahen. Die Inflation auf der Großhandelsebene erreichte im Juni dieses Jahres ihren Höhepunkt und ist seither etwas zurückgegangen. Folgt man der Botschaft der FED, scheint es keinen Grund zu geben, die Zinsen weiterhin in diesem Tempo anzuheben.


Makro-Update

Mit Montag begann offiziell das Importverbot von russischem Öl über dem Preisdeckel von 60 USD/Barrel welches Putin als "Stupid" beschreibt. Als Reaktion der Preisobergrenze wurde ein Anstieg des Ölpreises prognostiziert, doch der Ölpreis verlor seit Montag 10 % und WTI beendete die Woche bei 71,6 USD. Russlands Rohöl wird in Asien zu einem Preis von 67,11 USD verkauft, so Bloomberg.

Wie wir schon berichtet haben, hat sich Russland in den letzten Monaten eine "Schattenflotte" aufgebaut. Und mit diesen russischen Tankern und eigenen Versicherungen wickelt Russland derzeit die Fernost-China-Route ab.

Ebenfalls stieg am Montag die Hoffnung auf eine Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft. China sorgt sich aktuell eher um Deflation als um Inflation da die Verbrauchernachfrage aufgrund der geschlossenen Wirtschaft stark gesunken ist.


Steigende Mieten zwangen laut einer neuen Umfrage dieses Jahr Millionen junger Amerikaner dazu, wieder bei ihren Eltern einzuziehen. Laut der Umfrage lebt etwa jeder vierte Millennial bei seinen Eltern. Das entspricht etwa 18 Mio. Menschen zwischen 26 und 41 Jahren. Mehr als die Hälfte gab an, im vergangenen Jahr wieder zu ihrer Familie gezogen zu sein. Für sehr viele wird es nicht mehr möglich sein, sich die Miete oder Hypothek leisten zu können.

Wir analysieren gerade ein Unternehmen, welches sich mit dem Thema der Zwangsvollstreckung befasst und von einem Abschwung am Immobilienmarkt profitieren könnte.

Die Verteilung zeigt, dass sich 39,3 % die Miete nicht leisten konnten, 7,1 % haben Angst davor ihren Job zu verlieren und 21,4 % haben bereits ihren Job verloren.


Die US-Handelsbilanz stieg im Oktober auf ein Defizit von 78,2 Mrd. USD. Das war etwas weniger als die erwarteten 80,0 Mrd. USD, ist aber immer noch das größte Defizit seit Juni.


Hierzu arbeiten wir ebenfalls an einem Beitrag, wie die hohe Inflation das Handelsvolumen beeinflusst. Denn auch wenn das Handelsvolumen leicht ansteigt, real gesehen (Inflationsbereinigt) ist es negativ. Denn die Güter werden aufgrund der Inflation teurer, was in einem höheren Handelsvolumen resultiert. Doch die gehandelte Menge an Gütern nimmt nicht zu, sondern ab.



Wer oder Was ist eigentlich diese Makroökonomie?

Unser neuester How-To Beitrag

Die komplexen Zusammenhänge der Makroökonomie bestimmen das Verhalten der Weltwirtschaft. Einen kleinen Einblick wollen wir euch in diesem Beitrag geben.




Was steht nächste Woche an?


Am Montag erwarten wir aus England das GDP Wachstum, geschätzt wird ein Anstieg von 0,4 %.


Am Dienstag wird der YoY Deutsche CPI veröffentlicht, erwartet wird hier ein 10 % höherer Wert.

Ebenfalls am Dienstag erwarten wir aus den USA den MoM Core CPI (est. 0,3 %) sowie den YoY CPI (est. 7,3 %).


Am Mittwoch werden die Rohöllagerbestände bekannt gegeben, erwartet wird hier ein Rückgang um 0,68 Mio. Barrel. Die FED entscheidet über Zinserhöhungen, eine Erhöhung auf 4,5 % (aktuell 4,0 %) wird prognostiziert. China meldet YoY industrial production, dieser misst die Veränderung der Produktion von Produzenten, Bergwerken und Versorgungsunternehmen, geschätzt werden hier 3,8 %.


Am Donnerstag entscheiden die englische und europäische Zentralbank über die Zinsen, geschätzt wird eine Erhöhung auf 3,5 % von aktuell 3 % in England und ein Anstieg auf 2,5 % von 2 % in Europa. Ebenfalls kommen am Donnerstag die US-Arbeitslosenzahlen, geschätzt werden hier 230K. Die Verkäufe im US-Einzelhandel sollen um 0,2 % zurück gehen.


Am Freitag erwartet uns der deutsche und englische Erzeugerpreisindex, geschätzt wird hier ein Wert von 46,2 bzw. 46,5. Ebenfalls stehen die Verbraucherpreise der Eurozone an, geschätzt wird hier eine Steigerung zum Vorjahr um 10 %.



- Valentin & Patrick




https://news.bloomberglaw.com/coronavirus/millions-of-us-millennials-moved-in-with-their-parents-this-year?utm_source=rss&utm_medium=CVNW&utm_campaign=00000184-e894-d236-ab9c-effe86000003

https://www.zerohedge.com/energy/oil-reacts-putin-previews-options-stupid-eu-g7-60-barrel-cap

https://www.bnnbloomberg.ca/easy-freight-helps-russian-oil-hold-above-g-7-s-60-cap-in-asia-1.1857102

https://www.cnbc.com/2022/12/05/oil-prices-rise-as-much-as-2percent-on-signs-of-china-covid-easing.html

https://www.zerohedge.com/markets/deflation-rather-inflation-currently-main-risk-faced-china


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