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Makro-Update: KW 52

Die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Woche

Am Montag meldete Putin, dass er kein Öl mehr an Länder verkauft, welche sich an den Ölpreisdeckel halten.


China öffnet die Grenzen, lässt Quarantänebeschränkungen fallen und schickt gleichzeitig 71 Kampfflugzeuge in die Nähe von Taiwan, um Macht zu demonstrieren. Die Öl-Futures steigen.


Deutschland setzt wieder auf Kohle, da die Sicherheit der Energieversorgung wichtiger ist als der Klimaschutz.


Unwetter und Temperaturen von bis zu minus 40 °C erschütterten die USA, aufgrund der Kälte brach die Energieversorgung zusammen.


Höhere Arbeitslosigkeit lässt die Märkte am Donnerstag steigen. Die Märkte sehen dies als Zeichen für ein Ende der straffen Geldpolitik.


Öl stieg, um dann zu fallen. Grund ist die Befürchtung einer neuen Infektionswelle durch den steigenden Tourismus aus China.


Zentralbanken kaufen weiter fleißig Gold ein.



Putin verbietet per Dekret den Export von russischem Öl in Staaten, die sich an den Ölpreisdeckel von 60 USD pro Barrel halten. Die Verordnung soll ab 1. Februar 2023 gelten und zumindest bis 1. Juli 2023 andauern. Bislang hatte der Ölpreisdeckel noch keine so hohe Auswirkung auf den Ölpreis, das könnte sich allerdings ändern. Ural-Öl wird schon mit einem erheblichen Abschlag zu Brent gehandelt. Mit der Wiedereröffnung Chinas und den fehlenden russischen Ressourcen könnte der Ölpreis in naher Zukunft wieder zu steigen beginnen. Diesmal wird es für die USA nicht mehr so leicht Kapazitäten aus den SPR frei zu geben, da diese schon sehr strapaziert sind.


Am Montag kündigte Peking an, die Quarantänebestimmungen des Landes ab 8. Januar 2023 aufzuheben. Personen, die also ab dem 8. Januar in China einreisen, müssen nicht mehr in Quarantäne und nur noch einen 48-Stunden alten negativen Test vorweisen. China hat zudem angekündigt, die Wirtschaft massiv stimulieren zu wollen und will das Haushaltsdefizit auf über 3 % des BIP anheben. Zusätzlich soll es Steuererleichterungen geben, wodurch die Geldmenge im Umlauf erhöht werden soll.


Als Resultat stiegen die 5- und 30-jährigen Staatsanleihen auf den höchsten Wert seit November, der US-Dollar gab im Vergleich zu den meisten G-10 nach, Gold stieg und Öl erreichte die 80 USD Marke.


Die Öl-Futures schlossen am Mittwoch trotz der optimistischen Nachrichten aus China niedriger. Grund dürfte ein befürchteter Anstieg an Covid Erkrankungen sein, der durch chinesische Touristen ausgelöst werden könnte.


„Der etwas festere Dollar und Zweifel, wie schnell sich die chinesische Nachfrage nach der Aufhebung der Quarantäneregeln durch das Land erholen würde, belasteten am Mittwoch Öl und andere Rohstoffe wie Kupfer“, sagte Raffi Boyadjian, leitender Investmentanalyst bei XM, in einer Notiz.
„Da die Covid-Infektionen immer noch sehr hoch sind, könnte es mehrere Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis sich die Nachfrage in China vollständig erholt und die Ölpreise heute sinken, da die Anleger die Aussichten neu bewerten“, schrieb er.

Die US-Rohölbestände fielen die zweite Woche in Folge, dieses Mal um 1,30 mm Barrel.


Das Wiederauffüllen der strategischen Erdölreserven der USA sollte den Markt allerdings unterstützen und die Nachfrage nach Öl hoch halten.


Grund für den Anstieg bei Öl sind allerdings auch die niedrigen Temperaturen und extremen Wetterbedingungen, welche mehr als ein Drittel der Raffineriekapazitäten an der texanischen Golfküste lahmlegten. Die Auswirkungen des gewaltigen Wintersturms dürften die Rohöllagerbestände von dieser Woche noch nicht getroffen haben.


Amerika hat ein Versorgungsproblem und Kernenergie könnte helfen


Die Kältewelle an diesem Feiertagswochenende in der östlichen Hälfte der USA hat die Anfälligkeit der Stromnetze offengelegt, da der steigende Heizbedarf die Spitzenlasten in vielen Gebieten auf Rekordhöhen brachte. Der Stromerzeugungsmix aus fossilen Brennstoffen und Atomkraft im Osten der USA bewahrte die Stromnetze vor dem Zusammenbruch. Erneuerbare Energien wie Sonne und Wind machten nur einen winzigen Bruchteil des Strommixes aus.


Die Dekarbonisierungskampagne zur Stilllegung von nuklearen und fossilen Brennstoffgeneratoren ist nicht optimal. Dieses Wochenende hat aufgezeigt, dass Amerika ein ernsthaftes Netzproblem hat, welches durch die „grüne“ Bewegung ausgelöst wurde.


Fortschrittliche Kernreaktoren könnten eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung spielen. Ein solches Design wäre z. B. ein schwimmender und transportabler Kernreaktor, der jederzeit an das Stromnetz angeschlossen werden kann. Kanadas Prodigy Clean Energy und Amerikas NuScale haben kürzlich ein Konzeptdesign für den transportablen und schwimmenden modularen Reaktor (SMR) veröffentlicht, der „an jedem Küstenort weltweit sicheren, erschwinglichen und zuverlässigen Strom im Netzmaßstab erzeugen kann“. Design, das "für die Zusammenarbeit mit Versorgungsunternehmen, Regulierungsbehörden und Werftherstellern verwendet werden soll.”


Schwimmende Kernkraftwerke könnten eine Lösung für die Energielücke in den Netzen sein. Die Kapazitäten müssen erhöht werden, da die Nachfrage nach Strom in Zukunft stark steigen wird.


Deutschland setzt wieder auf Kohle


Der weltweite Kohleverbrauch ist in diesem Jahr aufgrund des starken Anstiegs der Erdgaspreise auf ein Rekordhoch gestiegen. Dies löste eine Welle der Brennstoffumstellung weg von NatGas durch Versorgungsunternehmen zur Stromerzeugung aus, was die Nachfrage nach preislich wettbewerbsfähigen Optionen einschließlich Kohle in vielen Ländern in die Höhe trieb.


In der ganzen westlichen Welt gibt es Anzeichen dafür, dass der Wechsel von Gas zu Kohle rückgängig gemacht werden könnte, vielleicht nur vorübergehend, da in Europa und den USA wärmeres Wetter erwartet wird.


Deutschland verbraucht Kohle so schnell wie seit fast sechs Jahren nicht mehr und ist eines der wenigen Länder, das die Importe des Brennstoffs im Jahr 2023 erhöht, so Bloomberg. Der weltweite Kohleverbrauch erreichte in diesem Jahr ein Rekordhoch von über 8 Milliarden Tonnen, so die Internationale Energieagentur (IEA).


Rund 36,3 Prozent des Stroms im deutschen Stromnetz stammten zwischen Juli und September dieses Jahres aus Kohlekraftwerken, gegenüber 31,9 Prozent im dritten Quartal 2021, so das deutsche Statistikamt Destatis.


Die US-Arbeitslosenzahlen beginnen zu steigen


Die Zahl der Amerikaner, die zum ersten Mal Arbeitslosenanträge stellen, stieg letzte Woche von 216.000 auf 225.000.


Es ist der anhaltende Anstieg der Arbeitslosenanträge, der Sorgen bereiten sollte, für die Fed ist das Ganze ein gutes Zeichen. 1,710 Millionen Amerikaner stellen Anträge auf laufende Arbeitslosenunterstützung, das sind die meisten seit Anfang Februar und der größte Anstieg der laufenden Ansprüche seit dem Höhepunkt der COVID-Lockdowns im Juni 2020.


Die 11 aufeinanderfolgenden Wochen steigender Ansprüche deuten darauf hin, dass Amerikaner, die ihren Job verlieren, größere Probleme haben, einen neuen zu finden.


Zentralbanken kaufen wie verrückt Gold


Vor einem Monat hat PBOC (Peoples Bank of China – die chinesische Zentralbank) 300 Tonnen Gold gekauft, wodurch im 4. Quartal eine Rekordsumme von 400 Tonnen Gold gekauft wurde.


Mark Bristow, Vorstandsvorsitzender von Barrick Gold, dem zweitgrößten Goldminenunternehmen der Welt, sagte, dass China Tonnen von Gold um die hohe 200er-Marke gekauft hat. Damit ist der eingekreiste Bereich um den 200 Tage Durchschnitt gemeint.


Die Flucht der Zentralbanken zu Gold „würde darauf hindeuten, dass der geopolitische Hintergrund von Misstrauen, Zweifel und Unsicherheit geprägt ist“, nachdem die USA und ihre Verbündeten die russischen Dollarreserven eingefroren haben, sagte Adrian Ash, Forschungsleiter bei BullionVault, einem Goldmarktplatz.

„Die Botschaft, die diese Zentralbanken senden, indem sie einen größeren Anteil ihrer Reserven in Gold anlegen, ist, dass sie nicht auf den US-Dollar als Hauptreserve angewiesen sein wollen“, sagte Carsten Menke, Head of Next Generation Research bei Julius Bär.

Einige in der Branche spekulieren, dass die Regierungen des Nahen Ostens Exporteinnahmen aus fossilen Brennstoffen verwenden, um Gold zu kaufen, höchstwahrscheinlich über Staatsfonds.


Zoltan Pozsar schrieb vor Kurzem, dass sich die Rolle von Gold ändern könnte, da Länder wie Russland oder China den Öl-Dollar verdrängen und ihn durch den Gold-Dollar ersetzen wollen. Diese Schritte könnten für einen erheblichen Preisanstieg bei Gold sorgen.


Zoltan ist nicht allein, wie Ole S. Hansen von der Saxo Bank dieses Jahr in seinen Prognosen angedeutet hat, dass „2023 das Jahr ist, in dem der Markt endlich entdeckt, dass die Inflation auf absehbare Zeit sehr hoch bleiben wird“.


Meta: Schnäppchen oder Value-Trap?

Unser neuester Blogbeitrag

Wir sehen uns die vier größten Probleme von Meta an, stellen uns die Frage, ob sie behoben werden können und ob eine Investition in Frage kommt.




Wir wünschen euch einen guten Rutsch und ein frohes, erfolgreiches sowie gesundes neues Jahr 2023.



- Valentin & Patrick




zerohedge.com

https://agsi.gie.eu/

https://oilprice.com/Energy/Energy-General/Secret-Talks-Chinas-Covid-Crisis-And-Bidens-SPR-Buyback-Wrap-Up-A-Wild-Year.html

nature.com/articles/s41893-022-00994-6?utm_campaign=Carbon%20Brief%20Daily%20Briefing&utm_content=20221202&utm_medium=email&utm_source=Revue%20Daily

https://www.cnbc.com/world/?region=world


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