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Makro-Update: KW 18


Wir freuen uns, dass du uns auf unserer Seite besuchst. Im heutigen Update geht es die folgenden Themen:


Die Inflation CPI in der Eurozone stieg im April um 7 % im Vergleich zum Vorjahr und die JOLTs job openings, welche die offenen Stellen in den USA angeben, stiegen um 9,59 Mio., erwartet wurde ein Anstieg um 9,77 Mio.


Somit gibt es weniger offene Stellen als erwartet, was sich auch mit den ADP Daten abgleicht, welche am Mittwoch veröffentlicht wurden. ADP Nonfarm Employment change gibt die Veränderung der Beschäftigung in nicht-landwirtschaftlichen Branchen an. Laut den ADP Daten stieg die Beschäftigung um 296K, erwartet wurde lediglich ein Anstieg um 148 K, die Beschäftigung stieg also im März.


Die Rohöllagerbestände gingen um 1,28 Mio barrels zurück, erwartet wurde ein Rückgang um 1,1 Mio. barrels.


Am Mittwoch hob die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte = 0,25 % auf 5,25 % an, am Donnerstag folgte die Anpassung in der Eurozone um 0,25 % auf 3,25 %.



Aktuelle Beobachtungen am Markt


In dieser Woche hat die Federal Reserve die Fed Funds Rate zum 10. Mal innerhalb eines Jahres auf 5-5,25 % erhöht.

Der Begriff Federal Funds Rate bezieht sich auf das vom Federal Open Market Committee (FOMC) festgelegte Zinsspanne. 

Trotz der Erwartungen eines "Dovish Hike", war das Ergebnis eine "Hawkish Pause". Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jay Powell, überraschte viele mit seiner hawkishen Haltung, insbesondere angesichts des regionalen Bankenstresses.


Besonders bemerkenswert war seine Aussage über die Auswirkungen der Inflation auf die Kaufkraft derjenigen, die am wenigsten in der Lage sind, sie zu bewältigen. Er hat Recht, wenn er sagt, dass die Inflation eine regressive Steuer ist, die 100 % der Menschen betrifft, im Gegensatz zu den 1,5 bis 2 Millionen Arbeitsplätzen, die er versucht zu reduzieren.


Die Aussagen von JP waren in meinen Augen jedoch für diejenigen „negativ“, die auf eine bevorstehende Zinssenkung gehofft hatten. Trotz des guten NFP-Berichts (Non-Farm Payrolls) und des neuen Tiefstands der Arbeitslosenquote von 3,4 % deutete JP an, dass er nicht mit einem raschen Rückgang der Inflation rechnet, sodass eine Zinssenkung unwahrscheinlich erscheint.

Die Non-Farm-Payrolls sind eine monatliche Statistik, die angibt, wie viele Menschen in den USA in der verarbeitenden Industrie, im Baugewerbe und in Warenunternehmen beschäftigt sind.

Bankenstress bedeutet Kreditverknappung


Nächste Woche wird die Fed-Umfrage über die Kreditvergabe veröffentlicht, die wahrscheinlich die am meisten erwartete Veröffentlichung in dieser Reihe seit der Finanzkrise sein wird. Es wird erwartet, dass sie eine weitere Verschärfung der Kreditvergabestandards zeigen wird, aber es gibt bereits zahlreiche andere Daten, die darauf hindeuten (Umfrage unter Kreditmanagern, Umfrage unter Kleinunternehmen, Haushaltsumfrage der NY Fed). Das nachstehende Schaubild zeigt, dass die Verschärfung der Kreditvergabe immer mehr zu einem heißen Thema bei den „Earnings Calls“ wird.


Twitter @LONGCONVEXITY


Darauf aufbauend ist ein weiterer interessanter Aspekt der Gewinnmitteilungen und die zunehmende Erwähnung einer schwachen Nachfrage. Die Unternehmen sprechen nicht nur von einer Kreditverknappung, sondern auch von einer schwächeren Nachfrage. Das könnte ein Problem sein.


Twitter @GunjanJS


Makroökonomische Gegenwinde


An der Ertrags-/Makrofront ist anzumerken, dass Large-Cap-Technologiewerte nach wie vor den dem Konjunkturzyklus unterworfen sind. Das zweite Halbjahr 2023 steht vor einer monetären Mauer, und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Erträge (vor allem die Einnahmen) gefährdet sind.


Twitter @FrancoisTrahan


Tech-Topwerte


Was gibt es schöneres als einen langfristigen Aufwärtstrend?


Dieser hier gefällt mir besonders, weil er zeigt, wie Spitzen in der Tech-Performance zwei sehr unterschiedliche Wege einschlagen können, z. B. ein geradliniges Auf und Ab in der Dot-Com-Bubble im Vergleich zu einem eher schwankenden und volatilen Top in den späten 60er bis 70er Jahren. Natürlich könnte es dieses Mal etwas ganz anderes sein, aber es zeigt, wie ein wenig mehr Geschichte eine andere Perspektive bieten kann.


Twitter @Marlin_Capital



Heute kommt Teil zwei der Mobilfunkmerger


Wie letzte Woche schon berichtet, erwägen europäischen Mobilfunkanbieter eine Konsolidierung, da der Verdrängungskampf bei den Preisen die Verschuldung erhöht und die Mittel für die Aufrüstung der 5G-Netze begrenzt.


Analysten sagen, dass weniger Betreiber in kleineren Ländern den Markt lukrativer machen würden.


Laut einer Umfrage der Citi Group sind Anleger der Ansicht, dass das Vereinigte Königreich und Spanien die am ehesten Regionen für eine Konsolidierung im Telekommunikationssektor sind.



Wo liegt das Problem?


Regulierungsbehörden befürchten höhere Preise, weniger Auswahl und geringere Qualität für die Verbraucher – denn weniger Konkurrenz bedeutet auch weniger Wettkampf um die Kunden. Deshalb sollten Unternehmen nachweisen, dass ein Zusammenschluss für die Verbraucher von Vorteil ist und die Kosteneinsparungen zur Finanzierung von Netzinvestitionen verwendet werden könnten. Die Regulierungsbehörden sind nach wie vor darauf bedacht, den Wettbewerb zu schützen, obwohl Milliarden von Euro für die Digitalisierung und den Netzausbau zur Verfügung stehen.


Wie geht es weiter?


Private-Equity-Firmen waren in jüngster Zeit an europäischen Mobilfunkanbietern beteiligt: Der französisch-israelische Milliardär Patrick Drahi übernahm Altice Europe, der Gründer von Iliad, Xavier Niel, schloss ein Angebot ab, um das Unternehmen von der Börse zu nehmen, und Firmen wie Providence, KKR, Cinven, Apax Partners und Warburg Pincus kauften andere Mobilfunkanbieter. Private-Equity-Firmen sind nicht mit den gleichen Wettbewerbsproblemen konfrontiert wie etablierte Mobilfunkanbieter, aber sie haben auch nicht die gleichen Möglichkeiten zur Kosteneinsparung.


Vodafone und Orange arbeiten auf mehreren europäischen Märkten an Deals mit Konkurrenten, und in einigen Ländern gibt es vier, in anderen drei Mobilfunkbetreiber. Die Frage ist, ob die Regulierungsbehörden den Übergang von drei zu zwei Betreibern in einigen Märkten genehmigen werden, ohne dass der Wettbewerb beeinträchtigt wird.


Bloomberg.com


Der Anstieg in den vorangehenden Wochen/Monaten ist teilweise darauf zurückzuführen, dass der Sektor unterbewertet ist und die Anleger eher Wert als Wachstum suchen. Die Konsolidierung der Branche ist jedoch auch ein wichtiger Faktor, da Gerüchte über mögliche Übernahmen von Vodafone und der Deutschen Telekom AG kursieren. Dies hat die Strategen von Morgan Stanley dazu veranlasst, den Sektor zweimal auf "übergewichten" statt auf "untergewichten" hochzustufen, wobei sie auf die niedrigen Bewertungen und das Potenzial für eine weitere Konsolidierung unter den europäischen Netzbetreibern hinwiesen.


investing.com


Keine Taboos


Die Europäische Kommission prüft, ob die „Big Techs „einen "fairen" Beitrag an die Mobilfunkanbieter für die Milliardeninvestitionen in den Ausbau von Glasfaser- und 5G-Netzen zahlen sollen. Die Überprüfung wird jedoch noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen und wird als Referendum darüber angesehen, ob Tech-Unternehmen zu den Netzwerkkosten beitragen sollten.


ft.com


Mobilfunkanbieter wie die Deutsche Telekom (DTE), Orange (ORA), Telefónica (TEF) und Telecom Italia (TIT) haben ihre Lobbyarbeit verstärkt und argumentieren, dass Tech-Plattformen für mehr als 50 % des über die Netze abgewickelten Datenverkehrs verantwortlich sind, aber einen weitaus geringeren Beitrag zu der ihnen zugrunde liegenden Infrastruktur leisten. Big Tech, darunter Netflix und Google, haben sich deutlicher gegen den Vorschlag ausgesprochen und argumentiert, dass sie bereits durch Investitionen in Datenzentren und Tiefseekabel zur Internet-Infrastruktur beitragen. Sie sagen auch, dass der Vorschlag den Grundsatz der Netzneutralität untergräbt, der es Breitbandanbietern verbietet, den Internetzugang von Nutzern zu drosseln. Im Rahmen der Konsultation soll auch geprüft werden, ob die Regeln für die marktübergreifende Konsolidierung gelockert werden sollen, eine seit langem von den Telekommunikationsunternehmen in ganz Europa geforderte Änderung.



Wir wünschen euch eine schöne und erfolgreiche nächste Woche!



- VW & PO

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