Was wird euch erwarten?
Bei einem Kurs von aktuell 18,5 USD ergibt unsere Sum-of-the-Parts Analyse ein Aufwärtspotential von 60%
Trotz der Positiven Entwicklung ist das EBITDA-Multiple noch immer ein Bruchteil verglichen mit der Konkurrenz
Das Unternehmen kauft pro Tag Aktien im Wert von 2 Mio. USD zurück, das Gesamtpaket der Rückkäufe beträgt ca. 10% des Unternehmenswertes
Das Geschäft wurde bereits verbessert, doch stehen noch weitere Verbesserungen bevor?
Was wir in dieser Analyse behandeln:
Geschäftsmodell
News Corp (NYSE:NWS, WKN: A1W03Z, ISIN: US65249B1098) besitzt eine Reihe von Medienunternehmen, darunter Dow Jones, die REA Group (das australische Zillow-Äquivalent), Move (Eigentümer von Realtor.com, der zweitgrößten digitalen Immobilienplattform in den USA), Harper Collins (einer der größten Buchverlage der Welt), Foxtel (australischer Videovertrieb) und eine Reihe von digitalen und gedruckten Nachrichtenpublikationen. Das Unternehmen hat große Fortschritte bei der Trennung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereichen, der Verbesserung des Managements und der Optimierung seiner Schlüsselsegmente gemacht, und die Finanzergebnisse haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Wir glauben, dass das Konglomerat in der Lage ist, durch die Vereinfachung seiner Unternehmensstruktur mittels einer Reihe potenzieller Verkäufe oder Ausgliederungen seiner Sammlung stark unterbewerteter Vermögenswerte Wert zu gewinnen.
Um es mit einem Satz zu beschreiben: Eine Neubewertung steht an.
NWS wird derzeit mit rund $18,50 pro Aktie gehandelt, wobei die börsennotierte Internet-Immobilienholding REA mit A$135 gehandelt wird (NWS hält 61%). Zieht man die 61%ige Beteiligung an REA (und die damit verbundenen Steuern) ab, werden die verbleibenden Vermögenswerte von News Corp - zu denen Dow Jones, Move (Realtor.com), Foxtel, Book Publishing (HarperCollins & HMH) und die verschiedenen US-amerikanischen, britischen und australischen News Media-Publikationen des Unternehmens gehören - zusammen mit einem Enterprise Value (EV) von nur $5,8 Mrd. oder weniger als dem 5-fachen des EBITDA des Geschäftsjahres 2023 bewertet.
Einerseits glauben wir, dass die Möglichkeit mehrerer Rationalisierungstransaktionen übersehen wird, andererseits sind wir auch der Meinung, dass die Börse die digitale Transformation und die verbesserte Rentabilität in allen Geschäftsbereichen des Unternehmens, insbesondere bei Dow Jones, nicht vollständig berücksichtigt hat.
Bei Dow Jones, das vor allem für das Wall St. Journal bekannt ist, stammt ein zunehmender Prozentsatz des Umsatzes nun aus dem margenstarken Professional Information Business. Zu diesem gehört auch ein Bereich für Risiko- und Compliance-Daten, der im Jahresvergleich um fast 20 % wächst und von zunehmenden KYC-Initiativen (Know Your Customer) profitiert. Diese sind zur Einhaltung der Sanktionen gegen Russland erforderlich. Darüber hinaus hat Dow Jones durch die erzwungenen Veräußerungen im Rahmen der Fusion von S&P Global und IHS Markit vor kurzem das Energie- und Petrochemie-Datengeschäft erworben. Das Geschäft weist einen hohen EBITDA-Zuwachs auf und wird seit dem Zeitpunkt der Übernahme angesichts der jüngsten weltweiten Konzentration auf den Preis von Kohlenstoffprodukten immer wertvoller. Dow Jones ist zwar bekannt für das WSJ und Barrons (inzwischen zu mehr als 80 % digital), hat sich aber zunehmend zu einem datenzentrierten B2B-Informationsdienstleister entwickelt. Trotz dieser positiven Entwicklungen ist der EBITDA-Multiplikator von Dow Jones immer noch nur ein Bruchteil dessen, was die New York Times (NYSE:NYT) ausweist. Ganz zu schweigen von einem hohen Multiplikator für Informationsdienste wie S&P Global Inc. (NYSE:SPGI). Diese Lücke könnte sich mit der Zeit schließen, mit oder ohne Unternehmensvereinfachung.
In der Zwischenzeit wird das Segment Nachrichtenmedien durch neue jährliche Lizenzeinnahmen von Google, Facebook und Apple in Höhe von über 100 Mio. USD mit einer Marge von mehr als 90 % beflügelt. Zusätzlich hält das Buchverlagsgeschäft die erhöhte Nachfrage aufrecht, die es während Corona erlebt hat. Auch die digitalen Immobiliengeschäfte von News Corp zeigen trotz makroökonomischen Gegenwinds weiterhin Stärke. Realtor.com nimmt Zillow in den USA Anteile ab, und das zweistellige Ertragswachstum bei REA Group (NYSE:REA) dürfte die durch den Anstieg der Hypothekenzinsen bedingte Schwäche bei den Inseraten ausgleichen.
Teilebewertung ergibt Aufwärtspotential
Insgesamt sehen wir bei der Teilebewertung, oder SOTP (Sum-of-the-parts) einen Wert von $30 pro Aktie oder mehr als 60% Aufwärtspotenzial.
Analyse der Bewertung
In Anbetracht des aktuellen Umfelds habe ich die Aktie neu bewertet, um das Abwärtspotenzial unter der Annahme einer weiteren Verschlechterung der makroökonomischen Situation zu ermitteln. Zu diesem Zweck haben wir eine SOTP durchgeführt, um den aktuellen Kurs von 18,50 $ zu ermitteln.
Um konservativ zu sein und selbst unter der Annahme, dass die REA-Aktien um weitere 25 % gegenüber dem aktuellen Niveau fallen, müssten die Multiplikatoren der anderen Geschäftsbereiche von NWS immer noch unglaublich niedrig sein, um einen NWS-Aktienkurs von 18,50 $ zu erreichen. Diese Multiplikatoren werden auf Finanzschätzungen angewandt, die angesichts des sich abschwächenden makroökonomischen Umfelds ebenfalls für angemessen konservativ erscheinen. Die Schätzungen liegen leicht über dem Konsens, was hauptsächlich auf die angenommene Aufwärtsentwicklung bei Dow Jones zurückzuführen ist.
Wie auch immer man es betrachtet, NWS liegt deutlich unter unserer Einschätzung des „intrinisc Value“ und diskontiert Annahmen (Annahmen, die bei der Abzinsung für die Berechnung des fairen Wertes angenommen werden), die nicht das Bild der aktuellen und zukünftigen Erträge widerspiegelt. Auf der Grundlage der Schätzungen und der Multiplikatoren, die wir für realistisch halten, kann ein Kurspotenzial von 60 % gesehen werden.
Katalysatoren
Das Management von News Corp kauft jeden Tag aktiv Aktien im Wert von ca. 2 Mio. USD zurück. Bis heute hat News Corp Aktien von NWS und NWSA im Wert von 300 Mio. USD zurückgekauft, wobei die Genehmigung des Vorstands noch 700 Mio. USD beträgt. Im Verhältnis zur Marktkapitalisierung des Unternehmens handelt es sich hierbei um eine beträchtliche Menge an Aktien. Das Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von 10,5 Mrd. USD, so können mit den übrigen 700 Mio. USD noch ca. 7% der ausstehenden Unternehmensanteile, zum aktuellen Preis, zurückgekauft werden) Bei der derzeitigen Bewertung freuen wir uns, dass die Unternehmensleitung das Kapital auf diese aktionärsfreundliche Weise einsetzt.
Das unmittelbar bevorstehende wertsteigernde Ereignis dürfte der Börsengang oder der Verkauf von Foxtel sein. Aber auch eine teilweise Börsennotierung oder Abspaltung von Dow Jones sowie eine Trennung von REA und Move könnten in den kommenden Quartalen positive Katalysatoren sein.
Risiken
Das Risiko bei billigen SOTP-Investitionen besteht darin, dass das Unternehmen nie die notwendigen Schritte unternimmt, um eine Neubewertung zu erzwingen und der Konglomeratsabschlag kann länger als erwartet bestehen bleiben
Auch wird ein Unternehmen nie den Wert erreichen, den eine eventuelle Sum-of-the-parts Berechnung ergibt
REA und Move reagieren empfindlich auf Trends im Wohnungsbau, so dass steigende Zinssätze, die die Wohnungsnachfrage bremsen, die Ergebnisse negativ beeinflussen könnten. Die Kombination aus niedrigeren Erträgen und einem niedrigeren Multiplikator für die Immobiliengeschäfte könnte dazu führen, dass die Aktie trotz der anhaltenden Stärke von Dow Jones nachlässt.
Obwohl News Corp angedeutet hat, dass es aktiv Optionen für Foxtel prüft, und es viele Gerüchte und Spekulationen über einen bevorstehenden Börsengang gab, könnte eine potenzielle Transaktion für eine signifikante Wertschöpfung zu spät sein. Die Bewertungen des globalen Streaming-Geschäfts sind drastisch gesunken, da die steigenden Kosten für Inhalte und der zunehmende Wettbewerb Zweifel an der Rentabilität und Machbarkeit des Streaming-Geschäfts im Allgemeinen aufkommen lassen.
Fazit
Das Geschäft wurde erheblich verbessert und läuft auf allen Zylindern, weitere Verbesserungen stehen bevor.
Die Aktie ist aufgrund der Komplexität, der allgemeinen Schwäche im Bereich Medientechnik und der falschen Ansicht, dass NWS durch ein rückläufiges Nachrichtengeschäft dauerhaft behindert wird, schwach geworden.
Die SOTP-Analyse zeigt, dass viele der Geschäftsbereiche stark unterbewertet sind.
- VW & PO
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